Chemielaborant/ -laborantin

Fast zwei der insgesamt drei Ausbildungsjahre sind der zentralen Ausbildung gewidmet. Labortechnische Grundlagen, quantitative Analyse, Herstellung von anorganischen und organischen Präparaten, qualitative Analyse und physikalisch-chemische Bestimmungen werden im Chemieausbildungslabor vermittelt.

Im Physikausbildungslabor lernen sie physikalische Messtechnik in Mechanik, Kalorik, Optik und Elektrizitätslehre. Chemielaboranten lösen Aufgaben zur Analytik und Synthese in allen Industriezweigen in Produktions-, Forschungs- und Entwicklungslabors und im Technikum. Sie sind in erster Linie Mitarbeiter des Chemikers und müssen in der Lage sein, präparative Arbeiten, Analysen, Untersuchungen oder Betriebsproben unter selbständiger Wahl der geeigneten Hilfsmittel auszuführen, die Ergebnisse ihrer Arbeiten auszuwerten und Berichte darüber anzufertigen. Die aufwändigen Geräte und Einrichtungen sowie der Umgang mit Chemikalien erfordern ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein, Sorgfalt und Geschick.

Eingangsvoraussetzungen

Grundsätzlich wird wie bei allen anerkannten, nach dem Berufsbildungsgesetz geregelten Ausbildungsberufen, keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben. Von den Ausbildungsanfängern verfügen in der Regel ca. 50 % über einen AHR- bzw. FHR - Abschluss.

Was kann ich im Anschluss machen?

Durch die bestandene Abschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer erhält der ehemals Auszubildende den Facharbeiterbrief.
Nach erfolgreicher Abschlussprüfung können Chemielaboranten ihre Tätigkeit in Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionslaboratorien der Industrie, an Hochschulen, in chemischen Forschungsstätten und in Untersuchungsstellen ausüben. Chemielaboranten haben gute berufliche Chancen in Laboratorien der verschiedenen Indu-striezweige, der Forschungszentren und Einrichtungen zum Umweltschutz. Sie können sich zum Chemietechniker oder Umweltschutztechniker weiterbilden oder - nach Erlangen der Fachhochschulreife - an einer Fachhochschule Chemie-Ingenieurwesen studieren.

Stundentafel / Ausbildungsjahr

1

2

3

4

Berufsbezogener Lernbereich

    

Wirtschafts- und Betriebslehre

1

1

1

1,5

Labortechnik

6

0

0

0

Analysetechnik

1,5

5

5

5,5

Synthesetechnik

1,5

4

3

3

Anwendungs- und Produktionstechnik

0

0

1

0

Berufsübergreifender Bereich

    

Deutsch/Kommunikation

0-1

0-1

0-1

 

Religionslehre

0-1

0-1

0-1

 

Sport/Gesundheitsförderung

0-1

0-1

0-1

 

Politik/Gesellschaftslehre

0-1

0-1

0-1

 

Differenzierungsbereich

0

0

0

0

Wochenstunden

12

12

12

12

Übersicht über die Lernfelder für den Ausbildungsberuf
Chemielaborant / Chemielaborantin

  1. Vereinigen von Stoffen
  2. Trennen von Stoffsystemen
  3. Struktur und Eigenschaften von Stoffen untersuchen
  4. Stoffe fotometrisch und chromatografisch untersuchen
  5. Präparative Arbeiten durchführen
  6. Präparate unterschiedlicher Stoffklassen synthetisieren
  7. Volumetrische und gravimetrische Analysen durchführen
  8. Chromatographische Analysen durchführen
  9. Spektroskopische Analysen durchführen
  10. Strukturaufklärung organischer Verbindungen durchführen
  11. Synthesetechniken anwenden
  12. Produktionsprozesse überwachen
  13. Werkstoffeigenschaften bestimmen
  14. Mikroorganismen identifizieren und nutzen
  15. Stoffe elektrochemisch untersuchen
  16. Umweltbezogene Arbeitstechniken anwenden
  17. Immunologische und diagnostische Arbeiten durchführen
  18. Biotechnische und zellkulturtechnische Arbeiten durchführen
  19. Beschichtungsstoffe herstellen und prüfen
  20. Elektrotechnische Arbeiten durchführen